The State of Mind dt. - alexanderbolz-film

Direkt zum Seiteninhalt

Hauptmenü

The State of Mind dt.

Exposé Spielfilm

(c) 2007 Alexander Bolz - Film.Verlag.Medien
Spielfilm (Realisierung noch offen)
Drehbuch und Regie: Alex Bolz
Länge ca. 90min.


"The State of Mind"
Treatment


„Das Selbst, das alle Übel überwunden hat,
das frei ist von Alter, Tod, Kummer, Hunger, Durst,
wahrhaft in seinem Verlangen, wahrhaft in seinem Entschließen,
das soll man suchen, das soll man zu erkennen trachten.
Alle Welten und alle Wünsche erlangt der, der das Selbst findet und erkennt.“


Der Film „The State of Mind“ handelt von einem Prozeß der Suche und des Erkennens.
Die Geschichte spielt in der Gegenwart und der Schauplatz ist Rom.
Es gibt eine männliche Hauptfigur, Adriano Sordi. Ein Mann Anfang Vierzig. Woher er kommt, wissen wir nicht, aber die Stadt ist ihm vertraut.
Die weibliche Hauptfigur ist Nicole, eine junge Holländerin, die vorübergehend in der Stadt ist.
Dazu kommen als Nebenfiguren Carla, Mädchen für alles in Sordis Hotel, eine Afrikanerin, als allein erziehende Mutter früh gealtert, das Aushilfszimmermädchen Rita und ein Junge.
Der Film hat eine Länge von etwa 90 Minuten.

„The State of Mind“ – Die Geschichte:

Adriano Sordi ist nach Rom gekommen. Er kennt die Stadt gut und fühlt sich dort innerlich zuhause.
Er lebt in einem billigen Hotel. Das Ambiente ist archaisch wie sein Leben.
Er liegt auf dem Bett und liest. Dabei trinkt er Rotwein und raucht Zigarren. Er scheint in sich gefestigt. Aber es treibt ihn durch die Straßen der Stadt, denn er ist auf der Suche. Er weiß nicht wonach, doch er hofft Frage und Antwort dort zu finden. Aber je mehr er durch die Stadt wandert, desto mehr schwindet seine Sicherheit, desto mehr wächst die Verunsicherung.

Streiflichter seiner Wanderung:
In einer Bar trinkt er Cappuccino und verfolgt währenddessen die Zeremonie der Espressozubereitung.
Ein großer, verkehrsreicher Platz, an dem fünf Straßen in verschiedene Richtungen auseinanderlaufen. Wohin soll er gehen?
Faschistische Architektur: das Wandrelief eines Denkers von stupider Brutalität.
Ein kleiner, offener Markt. Verkaufsstände. Schüler und Studenten. Leute, die zur Mittagspause auf einen Happen aus irgendwelchen Büros in der Nähe vorbeikommen.
Ein düsterer Hinterhof mit einem schluchtartigen Durchgang, den er durchquert.

Ostern 2005. Sordi ist in seinem Zimmer. Zufällig sieht er die Feierlichkeiten im Fernsehen:
Die Bilder vom todkranken Papst, der seinerseits die Messe auf dem Fernsehbildschirm verfolgt, werden auf eine Großleinwand übertragen, wo sie die Gläubigen auf dem Petersplatz verfolgen. Sordi kommt aus der Dusche. Nackt betrachtet er das Geschehen. Es läßt ihn gleichgültig, weil er innerlich verschlossen ist. So schaltet er den Fernseher aus. Die tote Mattscheibe. Er geht aus dem Bild; ins Nichts.

Lichterglanz der Autokolonnen auf einer prächtigen Straße. Abend in der Stadt. Glanzvolle Geschäfte, flanierende Menschen. Sordi betritt eine Buchhandlung. Ein Büchertempel mit hohen Stuckdecken. Er stöbert am Regaleck mit den Philosophen. Dort sucht er Hilfe, doch es ist vergebens, denn das Leben ist mehr als die Ratio.

Sordis Abstieg in die Unterwelt der Stadt. Ein realer Alptraum. Rolltreppen in Bunkertiefen. Geschwungene Tunnelgänge. 70er-Jahre Betonbrutalität. Ein unterirdischer Supermarkt, ein Parkplatz. Menschen, Puppen gleich, die auf Fließbändern gespenstisch passieren. Eine endlose, beklemmende, labyrinthartige Unterwelt ohne Ausweg.

Ein Alptraum, der sich beschleunigt. In einer Vorortbahn jagt Sordi ans Meer. Dort, auf einer Mole, steigert sich die Krise zur Panik. Ihm wird bewußt, daß er Gefahr läuft, in einer Sackgasse zu enden, anstatt weiterzugehen. Seine Angst wird unerträglich. Mit Alkohol versucht er dies zu kompensieren, aber das mißlingt.
In Verzweiflung rennt Sordi über die Dünen am Strand bis er vor Erschöpfung im Staub zusammenbricht.
Dann, beim erneuten Anblick des Meeres, findet er schließlich einen Hauch Zuversicht, auch wenn er noch nicht weiß, was da kommen wird.
Erschöpft schwimmt er allein im Meer und spielt am leeren Strand mit einem streunenden Hund.

Einige Tage später sieht Sordi im Fernsehen den Tod des Papstes. Jetzt schwindet die Distanz und er wird nicht nur Zeuge des Ereignisses, sondern nimmt daran innerlich teil. Was er immer nur betrachtet hat, berührt ihn nun zutiefst. Jetzt erkennt er, daß die Sackgasse in seinem Widerstand gegen das Christ sein; im Widerstand gegen das Leben selbst besteht.

Er wagt den Schritt. Einen langen Weg steigt Sordi hinauf auf den Berg, auf dem die Kirche steht. Sordi betritt die Kirche.
Sordi steht in einem Schlachthof, um ihn herum Tiergehege, Rinder, Chaos, es ist laut, ein Tier wird geschlachtet.
Sordi legt seinen Kopf auf die Schiene einer Eisenbahnstrecke, ein Zug rast heran.
Ein kleiner Junge streckt seine Arme nach vorn und wartet ängstlich. Ein Stock saust durch die Luft und trifft die zarten Finger; schmerzverzerrtes Gesicht.
Diese drei Szenen folgen in raschem Tempo mit harten Schnitten.
Dann sehen wir Sordi in der Kirche. Ruhe. Sordi schaut sich um, blickt nach oben, geht langsam umher. Er nimmt die Aura des Ortes in sich auf. Jesus am Kreuz. Tausend brennende Kerzen darunter. Ein goldenes Lichtermeer. Er fühlt Ruhe und Geborgenheit und entzündet eine Kerze unter dem Kreuz.

Intermezzo: Nach seinem auszehrenden Marathon schöpft Sordi hier Kraft. Er kommt zur Ruhe, nachdem er den entscheidenden Schritt getan hat, der ihn so viel Überwindung kostete. In der Villa Doria, hoch über der Stadt,  geht Sordi spazieren in dem weitläufigen Park. Er blickt über die Stadt in Richtung Albaner Berge.

An einer Bushaltestelle begegnet Sordi einer jungen Frau.
Sordi ist nun wieder offen für das Leben, offen für die Welt, die Menschen.
Seine Hinwendung zur Religion erhält eine weitere Dimension. Der einsame, in sich gekehrte Streuner wird nicht zum Mönch. Im Gegenteil, sein Ja zum Glauben ist eine Bejahung des Lebens. Er ist nun zum Lieben wieder imstande, kann eine Frau lieben und kann das Leben wieder lieben.
Die Frau gefällt ihm auf den ersten Blick. Ihr Name ist Nicole. Sie ist Holländerin und nur für kurze Zeit in der Stadt. Er spricht sie an und sie lernen sich kennen.
Nicole erwidert seine Zuneigung. Sie verliebt sich in Sordi. Sie verbringen gemeinsame Tage. Zusammen sitzen sie in Cafés, trinken Wein und schlendern die Uferpromenade am Tiber entlang, wo sie über ein gemeinsames Leben nachdenken.
Über eine alte Brücke gehen sie auf die Insel. Schnell rauscht der Fluß unter ihnen hinweg. Dort, nachts, allein auf der Insel, inmitten der brausenden Stadt, finden sich Sordi und Nicole tanzend.
Aber Sordi geht nicht mit Nicole in eine gemeinsame Zukunft. Er läßt sie abreisen und bleibt allein zurück, um seinen Weg weiterzugehen.

In Sordis Hotel arbeitet Carla. Sie ist dort Mädchen für alles. Als allein erziehende Mutter ist sie früh gealtert. Durch Zufall erfährt Sordi, daß eines ihrer Kinder schwer krank in einer Klinik liegt und sie nicht über die Mittel verfügt, ihm zu helfen.
Ohne viel Aufheben verschenkt Sordi sein ganzes Geld. Er braucht es nicht mehr, denn auch davon hat er sich befreit. Ein weiterer Schritt auf dem Weg der Suche nach dem wahren Selbst.

An seinem letzten Abend in der Stadt sitzt Sordi vor einer Bar auf einer Piazza in der Altstadt. Er trinkt Wein, raucht eine Zigarre und schaut dem Treiben auf dem belebten, nächtlichen Platz zu: Leute, die vorbeischlendern; Gäste an anderen Tischen; Fußball kickende Jungs; spielende Hunde; jemand, der am Brunnen aus der hohlen Hand frisches Wasser trinkt. Jetzt empfindet sich Sordi als Teil des Ganzen; harmonisch und geborgen.
Spät kommt er nach Hause. Er ist allein in seinem Zimmer. Es ist Nacht. Nun ist er ange-kommen. Er schreibt es in sein Tagebuch. Dann tanzt er allein.

Am nächsten Morgen begrüßt ihn das frische, reine Sonnenlicht. Auf dem Bett sitzend lädt er seine Pistole. Dann geht er ins Bad. Ein Schuß fällt im Off. Aufgeregte Stimmen im Flur. Das Personal, andere Hotelgäste; sie hämmern von außen gegen die verschlossene Zimmertür.
In einer Dopplung betrachtet sich Sordi selbst: Mit der Waffe, aus der er eben geschossen hat, in der Hand betrachtet er sich auf dem Boden in der Dusche liegend.
Anschließend verläßt er das Hotel ohne Gepäck. Die Kamera folgt ihm, wie er auf den Gehsteig tritt. Er geht die Straße entlang. Dann biegt er um die Hausecke und ist entschwunden.


„The State of Mind“ – Die filmische Umsetzung:

Im Zentrum des Films steht eine Person, Adriano Sordi. Seine Bewegung durch die Stadt versinnbildlicht seine innere Bewegung, sein inneres Fortschreiten.
Der Film „The State of Mind“ handelt vom aktiven Reifeprozeß eines Menschen; von seiner Suche und dem Finden der Wahrhaftigkeit. Der Film wird getragen von der Sprache der Bilder, der Kunst des Sehens; im Gegensatz zur Geschwätzigkeit des Fernsehens.

Die filmische Umsetzung kann auf besondere Weise Einblick geben in das Innere der Charaktere und der Orte. Sie ist daher das ideale Medium für diese Geschichte der Innerlichkeit.

Die Dialoge sind konsequent reduziert auf Notwendigkeiten der Kommunikation und spiegeln damit die innere Befindlichkeit der Protagonisten wider.
Alles Wesentliche wird durch Gestik, Mimik, Bewegung und durch die Bildsprache der Kamera ausgedrückt.
Unterstützt wird dies in bestimmten Passagen durch Klaviermusik von Claude Debussy.
Bei der Begegnung Sordis mit Nicole treffen die Ausdrucksformen zusammen; der Dialog zur gegenseitigen Vermittlung der eigenen Innerlichkeit und das von Musik getragene, in einer Choreographie tänzerisch umgesetzte Finden der Liebenden.

„The State of Mind“ handelt vom Prozeß der Suche und des Erkennens. Der Grundcharakter des Films ist positiv. Es ist kein Film über einen Selbstmörder. Der ’Selbstmord’ rahmt die Geschichte dramaturgisch und symbolisiert, daß die Menschwerdung nicht etwas ist, das dem Menschen ’zufällt’, sondern daß sie der aktiven eigenen Arbeit an sich selbst notwendig bedarf.

Der Film ist abendfüllend und hat eine Länge von etwa 90 Minuten. Er soll für das Kino realisiert werden, dabei ist an die Vermarktung über Artfilm-Programmkinos gedacht.


Zurück zum Seiteninhalt | Zurück zum Hauptmenü